Sonntag, 12. Februar 2012

ALTERSHEIM

Hier bin ich wieder ;) Ich schreibe von Laptop meiner Oma aus. Für jeden Satz hat der eine halbe Ewigkeit!
Bei der Patin meiner Oma wars grauselig.
Sie lebt in einem Altersheim. Dem schlimmsten auf der Erde.
Man läuf durch ein Puppenhaus. Eine kleine Welt die makellos und ohne Leben ist. Alles riecht nach Desinfektionsmittel. Überall stehen künstliche, ausgeleichte Blumen rum. Die Frauen werden in ihrer Gemeinschaftsstunde alle nebeneinander auf ein Sofa gesetzt. Niemand sagt etwas. Sehen sich nicht einmal an. Sie würden sich ja sowiso nicht mehr kennen. Pünktlich nach einer Sunde wieder abgeholt. Es gibt 3 Malzeiten täglich. Das Menü wiederholt sich wöchentlich.
In diesem Haus bleibt die Zeit stehen. Dort ist die endgültige Endstation. Dort hört man auf zu leben. Man wird koserviert und in ein Zimmer gesteckt. Dann wird gewartet. Gewartet. Gewartet. Auf den Tod. Täglich sehnt man ihn herbei. Möge die Zeit schneller laufen. Mögen die Schmerzen und das Altern ein Ende nehmen. Könnte man doch mit Erinnerungen sterben. Könnte man sich doch an das Leben erinnern! Hätte man doch noch etwas woran man denken könnte in den Stunden des Wartens. Des Wartens auf den Sensemann. Auf's Ende. Den Tod.

Diese Atmosspäre hat mich total fertig gemacht. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und ich ging in den Wald spazieren. Musik und weg. Als das Lied fertig war, sellte ich kein Neues ein. Was bringt es den Finger zu bewegen. Sich die Mühe zu machen den iPod aus der Tasche zu holen und ein anderes Musikstück einstellen? Wenn man Pech hat landet man so oder so in einer Konservenbüchse. Dort bringt es nichts wenn man als Jugendliche ein Lied mehr oder weniger gehört hat. Irdendwann setzte ich mich in den Schnee und malte die Umgebung in mein heiliges Notizbuch.

Mein Gewicht will ich gar nicht wissen. 3 Kilo mehr oder sogar 4? Heute schaue ich nicht mehr. Am Dienstag. Wenn ich wieder zu Hause bin. In meinem Zimmer in meiner kleinen Welt, die ich erschaffen habe und in der ich geborgen bin.
In der Konservenbüchse stopfte ich mich mit Schokolade voll (natürlich nicht aus der Altersheimküche, da hätte ich wahrscheindlich Staub oder Stein bekommen). Ich habe so viel Schokolade wie ich normalerweise in einem gesamten Jahr esse, gegessen. Ich habe kein schlechtes Gewissen. Es war Überlebenstrainig.

<3 <3

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